Die Geschichte der Rommerstube
Die Rommerstube erinnert an eine bewegende Geschichte aus dem Jahr 1883: Damals feierten die „Schwäbischen Singvögel“ aus Biberach europaweit große Erfolge. Mit Volksliedern und einem charmanten schwäbischen Akzent eroberten die Geschwister Georg, Auguste und Kathinka Rommer die Bühnen Europas. Ihre Mischung aus alpenländischer Volksmusik, Opernparaphrasen und Operettenfragmenten begeisterte ein großes Publikum und öffnete sogar den Weg für eine geplante Konzertreise in die Vereinigten Staaten.
Am 4. Januar 1883 verabschiedeten sich die drei talentierten Geschwister – Kinder des „Entenwirts“ – mit einem umjubelten Konzert im Biberacher Stadttheater von ihrer Heimatstadt, um eine internationale Karriere zu beginnen. Zwölf Tage später, am 16. Januar, gingen Georg (27), Auguste (25) und Kathinka (21) in Hamburg an Bord des Postdampfers „Cimbria“. Doch nur einen Tag nach dem Auslaufen kollidierte die „Cimbria“ mit dem britischen Dampfer „Sultan“ und sank innerhalb von nur 15 Minuten.
Augenzeugen berichteten später, dass die Geschwister zunächst ein Rettungsboot erreichten. Doch aufgrund der großen Zahl verzweifelter Schiffbrüchiger kenterte das Boot. Georg, Auguste und Kathinka fanden in den eisigen Wellen des Atlantiks den Tod.
Zum Gedenken an die beliebten Künstler finanzierten die Bürger Biberachs eine Gedenktafel, die heute noch an der Außenseite der Heilig-Geist-Kirche zu sehen ist. Seit dieser Zeit erinnert auch der Nebenraum im Restaurant Ente an die Geschwister Rommer – die „Rommerstube“.



